In der Architektur geht es im Wesentlichen um eine Idee, um einen Einfall, der sich im Entwurfsprozess erst entwickelt und schließlich manifestiert. Die Elemente der Idee bewegen sich innerhalb des vorgegebenen Rahmens der drei Grundkomponenten der vitruvianischen Trias von Firmitas (Konstruktion), Utilitas (Funktion) und Venustas (Form/Schönheit).
Der Entwurfsaufgabe entsprechend, werden das Verhältnis und der Schwerpunkt in Bezug auf die Grundelemente ausgelotet und aufeinander abgestimmt. Immer wieder hat es in der Geschichte der Architektur den Versuch gegeben, eines dieser Elemente zu bevorzugen – Funktionalismus, Formalismus, Konstruktivismus – diese Stilrichtungen weisen auf das Ungleichgewicht der Begrifflichkeiten hin. Wir streben danach, diese drei Komponenten in Einklag mit den Wünschen und Visionen unserer Bauherrn zu bringen, Lebensräume neu zu entwickeln und zu definieren.
Je nach Bauaufgabe versuchen wir, uns in unsere Bauherrn hineinzuversetzen, Träume zu erkennen und in intelligenter Weise zu interpretieren – lebensbejahend soll der Ausdruck nach innen und außen sein – lustvoll, einladend, schutzgebend und befreiend! Unsere Landschaft im Alpenraum verlangt oft nach vielfältigen Lösungen, wenn es ums Bauen geht. Jede Bauaufgabe birgt die Chance, etwas Einzigartiges und Unverwechselbares gemeinsam mit dem Bauherrn zu entwickeln. Alle Parameter sollten hier Einfluss auf den Entwurf nehmen: Standort, umgebende Struktur, landschaftliche Besonderheiten.
Im Zentrum steht der gestalterische Akt, das Erfinden eines neuen Raumgefühls, welches sich nach außen auch manchmal durch eine expressive Formensprache artikuliert. Sowohl der Funktionalismus als auch der Formalismus sind Irrwege. Die Bedeutung des Bauens in Bezug auf das Wohnen und den „Lebensraum“ liegt seither darin, den Menschen und seine Lebensinhalte vor klimatischen Bedingungen der Umwelt zu schützen, Lebensräume zu definieren, und Intim – und Privatsphäre zu ermöglichen, sowie Kälte und Destruktion auszusperren.
Darüber hinaus muss Architektur ganz besonders in unserer Zeit transparent, offen und einladend sein, um Gemeinschaft und Kommunikation zu fördern. Anspruchsvolle Architektur tut dies in ästhetischer und emotionaler Art und Weise und dient somit den Menschen. Sie war immer ein Spiegel der jeweiligen Gesellschaft, gebunden an Ökonomie, Technik sowie politische und soziale Bedingungen der kulturellen Entwicklung.
Jedoch sollte Architektur darüber hinaus zur Freude und Kultivierung der Umwelt beitragen. Sie ist mehr als die Erfüllung eines Raum –und Funktionsprogrammes, mehr als die Erfüllung energetischer Kennwerte, mehr als die Verwendung zeitgemäßer Architekturelemente. Sie ist eine intelligente und gekonnte Verschmelzung von Ästhetik, Funktion und Konstruktion.